Führende Reporting-Agenturen – darunter mehrere CMF-Mitglieder – erweitern Pitch-Kodex um das Kriterium Honorar
Seit 2018 setzt sich die so genannte „Pitch Kodex Initiative“, bestehend aus führenden Reporting-Agenturen im deutschsprachigen Raum, für mehr Fairness und die Einhaltung von Mindest-Standards bei der Ausschreibung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten ein. Jetzt wurde der Kodex im Rahmen einer Neufassung um den Punkt Pitch-Vergütung erweitert.
Faires Honorar für Kreativ-Leistungen
Werden Ideen und Kreativkonzepte nicht mehr finanziell entlohnt, nehmen die inzwischen 20 Dienstleister der Initiative ab sofort nicht mehr am Pitch teil. Den Unterzeichnern, unter denen sich auch die CMF-Mitglieds-Agenturen 3st, Kammann Rossi, heureka, Strichpunkt Design und Tempus Corporate befinden, geht es dabei weniger um eine aufwandsgerechte Vergütung der Pitch-Investition als um die Wertschätzung: „Ein faires Honorar ist ein Zeichen der Ernsthaftigkeit und Wertschätzung, zudem steigert es die Qualität im Pitch“, ist sich Eloy Barrantes von der Agentur nexxar sicher. „Einerseits ist es ein Ansporn für Agenturen, andererseits investieren aber auch Unternehmen mehr Zeit in das Briefing und eine gute Vorbereitung, wenn sie die Ausschreibung vergüten.“ Die Unterzeichner sind überzeugt: Ein fairer, transparenter Wettbewerb zwischen Agenturen bringt bessere Konzepte und Lösungen hervor. Schließlich fließt neben Arbeitsstunden auch geistiges Kapital in die Ausarbeitung von Konzepten und Designs sowie die Vorbereitung der Pitch Präsentation.
Mehr Wertschätzung, mehr Zeit, mehr Qualität
Oberstes Ziel der Initiative ist es, die Qualität der Ausschreibungen zu verbessern. Im Fokus des Kodex stehen neben einem guten Briefing mit klaren Angaben zu Umfang, Leistung und Kontakten zu Ansprechpartnern insbesondere auch Transparenz, Fairness und ein realistisches Zeitfenster für die Umsetzung der Ideen. „Wir möchten Unternehmen auch dazu auffordern, über Alternativen zur Ausschreibung nachzudenken“, sagt Marcel Teine von 3st. „Individuelle Workshops und Chemistry-Meetings können beispielsweise denselben kreativen Outcome hervorbringen wie der Wettbewerb zwischen mehreren Agenturen – oft sind sie aber deutlich persönlicher und effizienter.“ Mitglieder, die sich nicht an den Pitch-Kodex halten, drohen zwar keine Strafen – dafür gibt es keinen rechtlichen Rahmen –, der GWA setzt allerdings ebenso wie die Pitch-Kodex-Initiative auf Aufklärung und gibt Tipps für ein faires Auswahlverfahren.
Pitch-Kodex-Initiative wächst kontinuierlich
Mit der neue Pitch-Kodex-Fassung gewinnt die Initiative sechs weitere Agenturen als Unterstützer: Neben 3st, berichtsmanufaktur, cometis, heureka, HGB, IR ONE, Kammann Rossi, Kirchhoff Consult, Net Fed, nexxar, SHE, S&Z, TEMPUS CORPORATE und wirDESIGN supporten seit kurzem auch Strichpunkt, hw.design, NeidhartSchön, SPARKS, wagneralliance und GFD Finanzkommunikation das Vorhaben für mehr Wertschätzung im Rahmen von Agentur-Pitches. „Wir freuen uns, dass die Pitch-Kodex-Initiative wächst und inzwische nahezu alle führenden Reporting-Agenturen im deutschsprachigen Raum vereint“, sagt Alexander Wilberg von Kirchhoff Consult. „Bei Ausschreibungen für Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte führt am Pitch-Kodex jetzt praktisch kein Weg mehr vorbei.